Begehbares Gründach in der Altstadt
Begehbares Gründach in der Altstadt
Gründach mit Muster aus Rasensteinen
Gründach mit Muster aus Rasensteinen
Gründach mit Stecksystem
Gründach mit Stecksystem
Modulare
Modulare
Projektteam Gerhard Kalhöfer, Tobias Roth, Marc Rogmans
Bauherr Hochsauerlandkreis
Stadt Arnsberg
Datum 2010

Virtueller Garten - Dachlandschaft auf einer Mediathek

Mediatheken sind durch digitale Angebote erweiterte Bibliotheken. Sie sind durch modernste anwendungsorientierte Technologien gekennzeichnet. Die Architektur und das Erscheinungsbild der Mediathek des Hochsauerlandkreis muss ein Spiegel der neuen Möglichkeiten sein.

Ausgehend von der Ordnungsstruktur O und 1 des Computers und dem Raster-mikroskopischen Bild einer CD wird die äußere Erscheinung der Erweiterung zur Metapher der digitalen Welt und ihre quantitativ grenzenlosen Speicherkapazität. Die Erweiterung wird in Ihrer Erscheinung so dem Modernitätsanspruch einer Mediathek gerecht.

Garten und virtueller Raum werden verbunden. Das innere Thema dringt nach außen. Das digitale 0 und 1 Muster der Außenhaut löst sich von der Gasse aus allmählich auf. Die begehbare Fläche wird weniger der Garten und sein Grün dominanter. Die Haut der Erweiterung besteht aus einem differenziert einsetzbaren Rasenstein, der geschlossene und offene Grünflächen ermöglicht. Die Begehbarkeit des Daches kann je nach den Anforderungen gestaltet werden.

Die Arnsberger Altstadt ist durch die Variation von Weite und Enge geprägt. Enge ist nicht negativ, sondern unverwechselbares Kennzeichen und Voraussetzung der räumlichen Qualität einer Altstadt. Der Entwurf nutzt das am Ort vorhandene Thema und entwickelt die Typologie der Gasse weiter. Historische Substanz und Erweiterung werden durch die Gasse klar differenziert.

Die Form der Erweiterung ist unprätentiös, schlicht und aus den inneren und äußeren Notwendigkeiten von Differenzierung und Belichtung abgeleitet. Sie kommt ohne laute Aufbauten aus und ordnet sich räumlich den Gegebenheiten unter. Im Inneren, durch die Öffnungen zur Gasse und den Spalt oberhalb der Museumshofmauer belichtet, garantiert ein offener Grundriss maximale Flexibilität.

Die Gartenfläche ist ein interpretierbarer Raum. Ein Stecksystem innerhalb der Rasensteine ermöglicht eine vielfältige räumliche Kombination von Tischen, Sonnenschirmen und Sitzgelegenheiten. Gruppierungen und Einzelstellungen schaffen eine situationangepasste Nutzung.